ANJA ALTENA


Osteopathie bei Sprachstörungen - Lispeln

Endlich sprudeln die ersten verständlichen Worte über die Lippen Ihres kleinen Sprößlings und reihen sich immer mehr zu vollständigen Sätzen aneinander. Bei dem ein oder anderem Wort fällt Ihnen auf, dass die Zunge träge ist und Ihr Kind lispelt oder ihm die Aussprache des ein oder anderen Konsonanten schwerfällt.

Die Zusammenarbeit zwischen Logopädie und Osteopathie ist hier sehr zielführend. Während die Logopädie spielerische Übungen anstrebt, um die Aussprache zu verbessern, widmet sich die Osteopathie den faszialen, knöchernen, nervalen und muskulären Strukturen, die für die Aussprache entscheidend sind.

Einen großen Raum in unserem Gesichtsschädel nimmt der Oberkiefer ein. Er steht sowohl mit dem Keilbein als auch über den Gaumen mit dem Zungenbein und Rachen in Verbindung.

An dem Zungenbein, das oberhalb des Kehlkopfes liegt und sich beim Schlucken mit rauf und runter bewegt, inserieren Muskeln, die auch die Zunge bewegen. Gleichzeitig ziehen Muskeln vom Zungenbein zum Brustbein.

Damit sich unsere Zunge bewegen kann, müssen die Muskeln von Nerven innerviert werden, vornehmlich von unserem XII. Hinrnnerven, dem N. hypoglossus. Dieser Nerv zieht aus der Hinterhauptsschuppe in den Nasen-Rachenraum und verzweigt sich dort zur Zunge, in den Mundboden, zum Zungenbein und in den Rachen.

Mit sanften Techniken löst die Osteopathie hier Blockaden und Verklebungen, um den Sprachfluss fließen zu lassen.

Ein kleiner Praxistipp: Geben Sie Ihrem Kind ein Glas Wasser und einen Strohhalm. Sie erahnen vielleicht, was Ihrem Kind neben trinken einfällt – zu blubbern.

Beobachten Sie einmal, was die Zunge dabei macht: sie drückt sich an die unteren Schneidezähne wie bei der reinen Aussprache des Konsonanten „ s“ .

Viel Spass und Erfolg!